45 Minuten bis Ramallah
Bereits in seinem preisgekröntem Spielfilmdebüt, der skurrilen Culture Clash Komödie Salami Aleikum, transportierte der deutsch-iranische Regisseur Ernsthaftes auf absurde Weise. Seine Figuren wirken erneut auf kluge Art bizarr überzeichnet. Fantasievoll spielt er auch dieses Mal mit verschiedenen Stilelementen: Animierte Sequenzen unterbrechen den Lauf der turbulenten Geschichte. Und auch das Timing stimmt, um die Spannung zu halten. Das verdankt er nicht zuletzt seinem spielfreudigen Hauptdarsteller Navid Akhavan, der bereits in seinem Debüt als strickender Metzgerssohn glänzte.
Der Palästinenser Rafik hat es sich im deutschen Exil fernab von seinem herrschsüchtigen Vater ganz gut eingerichtet. Zögernd nur reist er zur Hochzeit seines angepassten Bruders Jamal in seine alte Heimat. Prompt brechen während der Feier alte Konflikte wieder auf, so heftig, dass sein Vater eine tödliche Herzattacke erleidet. Doch damit nicht genug! Sein letzter Wunsch, in seiner Heimatstadt Ramallah im Westjordanland beerdigt zu werden, bringt die beiden ungleichen Brüder erst recht in arge Bedrängnis. Denn die Grenzkontrollen in den Palästinensischen Autonomiegebieten sind hart. In Kofferraum von Jamals Transporter für seine Klimaanlagen versuchen sie, die Leiche einzuschmuggeln. Der vermeintliche Kurztrip entwickelt sich natürlich zu einer waghalsigen Mission. Vor allem nachdem ihnen ihr Auto samt Leiche gestohlen wird, beginnt eine haarsträubende Odyssee ...
Credits
2013 | Deutschland
R: Ali Samadi Ahadi | B: Gabriel Bornstein & Karl-Dietmar Möller-Naß | K: Wedigo von Schultzendorff & Rodja Kükenthal | D: Karim Saleh (Rafik), Navid Akhavan (Jamal), Julie Engelbrecht (Olga), Suzan Demircan (Samira), Badasar Calbiyik (Munir), Payam Madjlessi (Mustafa)
Trailer