So damn easy going
Nimmt mensch den Titel wortwörtlich, scheint es so, als ob Joanas Leben reibungslos läuft. Doch ganz im Gegenteil: Die 18-Jährige ist aufgrund finanzieller Schwierigkeiten gezwungen, ohne ihre ADHS-Medikamente auszukommen und versucht gleichzeitig, ihren Vater zu unterstützen, der seit dem Tod der Mutter depressiv ist und es nicht schafft, die Rechnungen zu bezahlen und für seine Tochter da zu sein. Joanas unkonventionelle Versuche Geld zu besorgen, verschärfen die Situation und die fehlenden Medikamente verursachen zusätzliches Durcheinander und Stress in ihrem Kopf. Ihre neue schlagfertige Klassenkameradin Audrey erweitert das Kopfchaos um ein Auf und Ab der Gefühle.
Regisseur Christoffer Sandler gelingt es in seinem Spielfilmdebüt durch vielseitige visuelle und akustische Effekte den Zuschauer:innen die Erfahrungswelt Joanas näher zu bringen und zieht uns in den aufwühlenden Strudel der Protagonistinnen auf dem Weg zueinander und zu sich selbst.
Dieses bezaubernde Coming-of-Age-Drama ist nicht ohne Grund der Gewinner des diesjährigen QueerScope-Debütfilmpreises. Die überzeugenden Darsteller-innen lassen uns bei ihrer zarten Annäherung und den folgenden Turbulenzen mitlachen, mitfiebern und mitfühlen. - Lisa Jäger -
Credits
SÅ JÄVLA EASY GOING
2022 | Norwegen, Schweden
Så jävla easy going
R: Christoffer Sandler
B: Christoffer Sandler, Lina Åström, Jessika Jankert, Linda-Maria Birbeck
K: Nea Asphäll
D: Nikki Hanseblad (Joana), Melina Paukkonen (Audrey), Shanti Roney (Pappa)