Niemand ist bei den Kälbern

116 Minuten | FSK 16

Sensibel, aber dennoch ungeschönt entwirft Sabrina Sarabi das Bild eines konservativen und misogynen Landlebens – und zwar mit einer Protagonistin, die nicht einfach nur das sympathische Opfer ist: Spannend vielschichtig und einfühsam verleiht Saskia Rosendahl (FABIAN ODER DER GANG VOR DIE HUNDE) ihrer Christin sowohl eine sympathische Naivität als auch gleichzeitig etwas Abstoßendes – eine verdientermaßen auf dem Filmfestival von Locarno preisgekrönte schauspielerische Leistung.

Hochsommer in der Mecklenburgischen Provinz. Fünf Häuser, eine Bushaltestelle, Kühe und ringsum nichts als Felder. Christin, 24, lebt auf dem Bauernhof ihres langjährigen Freundes Jan. Die Aufbruchsstimmung der Nachwendejahre, die ihre Kindheit prägten, ist längst dahin und auch in ihrer Beziehung gibt es schon lange keine Liebe mehr. Ihr Vater säuft. Den Kirsch hat auch Christin immer griffbereit unterm Autositz. Unter der flirrenden Hitze des Sommers scheint die Zeit stillzustehen. Da taucht Windkraftingenieur Klaus, 46, aus Hamburg auf, und die Welt beginnt sich wieder zu drehen.

Credits

2021 | Deutschland

R: Sabrina Sarabi
B: Alina Herbing, Sabrina Sarabi nach Herbings gleichnamigem Bestseller
K: Max Preiss
D: Saskia Rosendahl (Christin), Rick Okon (Jan), Godehard Giese (Klaus), Elisa Schlott (Caro), Anja Schneider (Alexandra), Enno Trebs (Torsten)

Trailer