Lieber Thomas
Kein klassischer biografischer Film ist LIEBER THOMAS, vielmehr eine Collage aus Bildern und Momenten, die dem Wesen eines komplizierten, streitbaren, faszinierenden Menschen nahekommen, eines Poeten, Rebellen, Dissidenten, Frauenhelds, Filmemachers, Intellektuellen.
»Die ausdrucksstarke Bildsprache und das phänomenale Ensemble mit einem wie entfesselt aufspielenden Albrecht Schuch in der Titelrolle machen diese Künstlerbiografie zu einem filmischen Glanzstück.« (Deutsche Film- und Medienbewertung)
Brasch wurde 1945 als Sohn deutsch-jüdischer Antifaschisten geboren, die nach England ins Exil gegangen waren und 1947 in die sowjetische Besatzungszone zogen, um ein neues, besseres Deutschland aufzubauen. Vater Horst stieg in der DDR zum stellvertretenden Kulturminister auf, während Sohn Thomas an diversen Schulen und Universitäten in Konflikt mit den Autoritäten geriet. 1968 verteilte er Flugblätter gegen den Einmarsch in Prag – und sein eigener Vater (brillant: Jörg Schüttauf) lieferte ihn an die Staatssicherheit aus. Thomas kam ins Gefängnis und musste sich anschließend in der Produktion bewähren. Er schrieb Gedichte und Prosa, die nur zum kleinen Teil in der DDR veröffentlicht wurden. Als er ein Buch im Westen publizieren ließ, wurde ihm nahegelegt, selbst zu gehen. In der Bundesrepublik feierte Brasch als Filmemacher Erfolge, schrieb und inszenierte Theaterstücke, übersetzte Majakowski und Shakespeare.
Credits
2021 | Deutschland
R: Andreas Kleinert
B: Thomas Wendrich
K: Johann Feindt
D: Albrecht Schuch (Thomas Brasch), Jella Haase (Katharina Thalbach), Iona Jacob (Sanda), Jörg Schüttauf (Vater Horst Brasch), Anja Schneider (Mutter Gerda Brasch)