Bombshell – Das Ende des Schweigens

110 Minuten | FSK 12

In Zusammenarbeit mit der Friedrich-Naumann-Stiftung | kurze Einführung durch Judith Skudelny (MdB, Rechtanwältin)

2016 wurde Roger Ailes, dem Vorstand des erzkonservativen US-Fernsehsenders Fox News, die sexuelle Belästigung mehrerer Mitarbeiterinnen nachgewiesen. Mit 40 Millionen Dollar Abfindung wurde er entlassen, seine Opfer erhielten 50 Millionen. Bereits dieser Skandal hätte also die #metoo-Bewegung ins Rollen bringen können. Dass dem nicht so war, lag wohl daran, dass die Anklägerinnen für stramm rechte und oft antifeministische Positionen standen. Doch genau das macht den Stoff so interessant, den der Film nun mit einem brillanten Ensemble nacherzählt. Seine große Stärke ist dabei, wie eng Charaktere und Handlung an die realen Personen und Ereignisse geknüpft sind.

Drei Frauen gehen gegen Senderchef Roger Ailes und das toxische Arbeitsklima bei Fox vor: Gretchen Carlson, die als ehemalige Miss America das hübsche Gesicht der Morningshow war, bis sie ohne Make-up auf Sendung ging, um ein Zeichen gegen Oberflächlichkeit zu setzen. Wegen angeblich schlechter Einschaltquoten wurde sie aufs Abstellgleis abgeschoben. Vorzeige-Journalistin Megyn Kelly legte sich vor laufender Kamera wegen dessen sexistischer Äußerungen mit Donald Trump an. Damit löste sie einen öffentlichen Kleinkrieg aus, den Trump auf Twitter weiterführte. Rückendeckung bei ihrem Sender suchte Megyn vergebens. Die attraktive und extrem ehrgeizige Kayla Pospisil (im Gegensatz zu den beiden anderen eine fiktive Figur) stand auf dem Sprung vor die Kamera, doch sie sollte Ailes zuvor ihre "Loyalität" beweisen.

Credits

BOMBSHELL
2019 | USA, Kanada

R: Jay Roach
B: Charles Randolph
K: Barry Ackroyd
D: Charlize Theron (Megyn Kelly), Nicole Kidman (Gretchen Carlson), Margot Robbie (Kayla Pospisil), John Lithgow (Roger Ailes)

Trailer