Das Vorspiel

99 Minuten | FSK 12

Filmtipp: Einmal mehr ist es die magische Mischung aus konzentrierter Ruhe, innerer Sicherheit und brüchiger Verletzlichkeit, die das Spiel von Nina Hoss so besonders macht.
Starker Mix aus Charakterstudie, intensivem und doch zartfühlendem Familiendrama und psychologischem Thriller. Nina Hoss liefert als Getriebene zwischen Kontrollsucht und Kontrollverlust eine furiose Performance, die aber trotzdem nie zur reinen One-Woman-Show wird, denn das ausgefeilte Drehbuch lässt allen Figuren genügend Raum.

Die Zuschauer begegnen ihr zuerst bei dem titelgebenden Vorspiel. Als Lehrerin an einem renommierten Musikgymnasium nimmt Anna gemeinsam mit ihren Kollegen das Defilee hoffnungsvoller Kandidaten ab. Anna setzt sich für den jungen Violinisten Alexander ein, von dessen Begabung ihre Mitjurorin Frau Köhler wenig hält. Voller Elan beginnt sie mit dem Unterricht, versucht Alexander zu formen, ihn zu dem zu machen, was sie nie war. Immer intensiver, immer exzessiver wird der Unterricht, was bald vielfältige Konsequenzen nach sich zieht: Zwar beginnt Anna wieder selbst zu spielen und lässt sich von ihrem Liebhaber Christian sogar dazu überreden, in einem Streichquintett mitzuspielen, doch ihr Verhältnis zu ihrem Mann Philippe wird zunehmend gespannt. Vor allem jedoch fühlt sich ihr Sohn Jonas zunehmend vernachlässigt, denn seine Mutter sieht in Alexander das, was er nicht sein kann oder will.

 

 

Credits

2019 | Deutschland

R: Ina Weisse | B: Daphne Charizani, Ina Weisse | K: Judith Kaufmann | D: Nina Hoss (Anna Bronsky), Simon Abkarian (Philippe Bronsky), Jens Albinus (Christian Wels), Thomas Thieme (Walter), Winnie Böwe (Alexanders Mutter), Sophie Rois (Frau Köhler)

Trailer