Blue Note – A Story of Modern Jazz
Filmreihe "Kino zum Zuhören"
Erklärende Kommentare gibt es kaum in diesem mehrfach preisgekrönten Film, der lieber Zeitzeugen zu Wort kommen lässt und ansonsten jener Musik viel Platz einräumt, um die es letztendlich geht. BLUE NOTE ist keine kulturtheoretische Abhandlung. In ihren stärksten Momenten gewinnt sie vielmehr die traumwandlerische Rhythmik des Jazz. Mit sicherer Hand vermag die Montage die verschiedenen Elemente zu einer eigenständigen, neuen Qualität zu verschmelzen, Musik, Interviews, Archivmaterial und atmosphärische Bilder aus New York und Los Angeles gewinnen ein hohes Maß an Dynamik und Harmonie.
Die Geschichte des weltberühmten New Yorker Jazz-Labels "Blue Note" beginnt 1925 in Berlin. Der 16-jährige Alfred Löw gerät zufällig in das Konzert der "Sam Woo-ding's Chocolate Dandies". Einen solchen Sound hatte der junge Mann noch nie gehört – er wird ihn niemals mehr los. Nach seiner Emigration 1938 in die USA richtet er sein Augenmerk sofort auf das pulsierende Musikleben New Yorks, nimmt Kontakt zu zahlreichen Künstlern auf. Bereits 1939 erscheint dann das erste "Blue Note"-Album. Nachdem sein Freund Francis Wolf 1941 zur Firma stößt, vervielfacht das Unternehmen seine Aktivitäten – der Rest ist Legende. Unter der Regie des Duos werden mehr als 1000 Alben eingespielt, Klassiker des modernen Jazz. Namen wie Sidney Bechet, Thelonious Monk, Bud Powell, Art Blakey, Miles Davis, Sonny Rollins oder Horace Silver sprechen für sich.