Zoros Solo

90 Minuten | FSK 12

Eine Komödie mit Hintersinn, ein frecher Kommentar zu den Klischees der sogenannten Flüchtlingskrise mit herbem Dialogwitz und ohne Angst vor den Wächtern der political correctness. Martin Busker hat in seinem Debüt eine gute Prise Ironie versteckt. Was hier entstanden ist, ist weniger ein Lehrstück über die integrative Kraft der Musik, als vielmehr eine lustige Abrechnung mit der wahnhaften Angst vor der alles überrennenden Migration.

Liebigheim in der schwäbischen Provinz. Hier leitet die verbitterte, humorlose Frau Lehmann ihren mehrfach ausgezeichneten Knabenchor. Doch die Kirche, in der sie ihre Proben abhält, beherbergt neuerdings lieber Geflüchtete, während auf dem Kirchplatz die Dörfler lauthals für ein ausländerfreies Liebigheim protestieren. Der 13-jährige Zoro aus Afghanistan ist einer von ihnen. Er verbirgt seine Ängste um den Vater, der Viktor Orbáns Grenzzaun nicht überwinden konnte und irgendwo in einem Lager festsitzt, hinter unerträglich coolem Macho-Gehabe und  kleinkriminellen Aktivitäten. Als er hört, dass der Chor für einen Wettbewerb in Ungarn probt, ist für ihn klar, dass er unter allen Umständen mitfahren muss. Frau Lehmann ist alles andere als begeistert, aber der kleine Teufel hat eine goldene Stimme, auf die sie nicht verzichten kann.

Credits

2019 | Deutschland

R: Martin Busker
B: Fabian Hebestreit, Martin Busker
K: Martin L. Ludwig
D: Mert Dincer (Zoro), Andrea Sawatzki (Frau Lehmann), Laurids Schürmann (Julian), Hadi Khanjanpour (Zamir), Robert Kuchenbuch (Polizist)

Trailer