Petting statt Pershing

97 Minuten | FSK 12

PETTING STATT PERSHING führt die Zuschauer zurück in die frühen 1980er-Jahre. Mit augenzwinkerndem Humor und geschliffenen One-Linern beschwört die Komödie eine Zeit herauf, in der die von den 68ern beeinflusste Alternativbewegung den westdeutschen provinziellen Raum erreichte. Liebevoll aufgespießtes Zeitkolorit, eine strahlend unkonventionelle junge Hauptdarstellerin und reichlich Gags unterhalten bestens.

Bilder von Kohl rauschen in Fernsehfragmenten ins Haus und die Fragen der 17-jährigen Ursula nach der Nazi-Vergangenheit ihres Opas werden beharrlich abgewiesen. Mutter Inge arrangiert kubistische Schnittchen zum Abendbrot und häkelt aus Frust lauter Deko-Scheußlichkeiten. Papa Helmut gibt sich streng, sitzt sonntags in der Kirche ganz vorn und macht sonst Überstunden in seiner Arzt-Praxis, um die taffe Sportlehrerin durchs Fenster zum Seitensprung einzulassen. Mit deren Sohn, einem sich unwiderstehlich findenden Dorf-Romeo, will Ursula endlich ihre Jungfräulichkeit verlieren, was in einer tiefen Kränkung endet. Doch dann taucht der neue Bio-Lehrer Siegfried auf. Mit Strickpullover, Lockenhaar und Womanizer-Rhetorik weiß er, ihren Kummer wegzureden, wirbt für Anti-Atom-Demos in Mutlangen und lädt freigiebig in seine Landkommune ein, wo seine Freundin einer Frauengruppe die Wonnen der Selbsterkundung ihrer erogenen Zonen nahebringt. Ursula lässt sich vom Chaos nicht abhalten und versucht energisch, Siegfried fürs "erste Mal" für sich zu gewinnen.

Credits

2018 | Deiutschland

R+B: Petra Lüschow
K: Jutta Pohlmann
D: Anna Florkowski (Ursula), Florian Stetter (Siegfried Grimm), Christina Große (Inge), Thorsten Merten (Helmut), Britta Hammelstein (Erdmut)

Trailer