Eine moralische Entscheidung

103 Minuten | FSK 12

"Eine moralische Entscheidung" ist auf ganz stille Art und Weise ein beeindruckender und überzeugender Film, exzellent gespielt und inszeniert. Er erzählt eine eigentlich ganz unspektakuläre Geschichte, die man nachvollziehen kann, denn im Kern geht es vor allem darum, dass jede (und noch so scheinbar unbedeutende) Entscheidung zu Konsequenzen führt, die sich immer dramatischer ausweiten können. Anders als in vielen iranischen Filmen geht es dann auch nicht um politische Implikationen oder eine parabelhafte Gesellschaftskritik, sondern um einen grundlegenden Humanismus.

Kaveh Nariman, Forensiker in der Teheraner Gerichtsmedizin, ist auf dem Weg nach Hause, als ein wild hupender Drängler ihn schneidet. Dadurch touchiert er ein Motorrad, auf dem der Familienvater Moosa mit seiner Frau und seinen beiden Kindern unterwegs ist. Nariman untersucht die Familie kurz, aber gewissenhaft. Die Polizei will er nicht rufen, zumal scheinbar niemand verletzt ist. Er rät der Familie trotzdem zu einem gründlichen Check im Krankenhaus. Am nächsten Tag wird die Leiche von Moosas achtjährigem Sohn in der Gerichtsmedizin eingeliefert. Der schockierte Arzt schweigt über den Unfall vom Vorabend, und als eine akute Lebensmittelvergiftung als Todesursache diagnostiziert wird, könnte er die Sache getrost vergessen. Doch Nariman kann den Fall nicht auf sich beruhen lassen, wird mehr und mehr von Selbstzweifeln und Schuldgefühlen zerfressen ...

Credits

2017 | Iran

R: Vahid Jalilvand
B: Vahid Jalilvand, Ali Zarnegar
K: Morteza Poursamadi, Payman Shadmanfar
D: Navid Mohammadzadeh (Moosa), Amir Aghaee (Dr. Kaveh Nariman), Zakieh Behbahani (Leila)

Trailer