All My Loving

116 Minuten | FSK 12

Edward Berger erzählt in drei Episoden von drei Geschwistern um die 40, die jeweils in verfahrenen Lebenssituationen stecken. Eingerahmt werden die Kapitel von einem Prolog und einem Epilog, in denen die drei zusammentreffen. Das wirkt auf den ersten Blick konstruiert, aber Berger (der 2014 mit seinem Debüt JACK begeisterte), versteht es vorzüglich, alle Teile zusammenzufügen und uns zu berühren. Das liegt an der handwerklich präzisen Gestaltung des Fims und seiner sehr zurückhaltenden Inszenierung, die auf leise Töne, auf Seitenblicke und gut beobachtete Details setzt und nicht zuletzt am großartigen Cast.

Pilot Stefan ist seit Monaten wegen teilweisem Gehörverlust vom Dienst freigestellt. Doch er leugnet den Ernst der Lage. Zu sehr liebt er sein Selbstbild von Ungebundenheit und Coolness. Als es Probleme mit seiner Tochter gibt, gerät er endgültig an seine Grenze. Seine ältere Schwester Julia hat den schwersten Schicksalsschlag schon hinter sich, den Tod ihres kleinen Sohnes vor wenigen Jahren. Sie und ihr Mann Christian versuchen, sich bei einem Kurzurlaub wieder näher zu kommen. Als die beiden zufällig alten Freunden begegnen, entladen sich der Schmerz und die gegenseitigen Vorwürfe des Paars in ungeahnter Heftigkeit.Tobias, der Jüngste, schreibt mit Ende 30 immer noch an seiner Diplomarbeit und schmeißt den Haushalt mit drei kleinen Kindern, während seine Frau Karriere macht. Da er von allen vermeintlich am meisten Zeit hat, soll er sich um die pflegebedürftigen, ziemlich widerspenstigen Eltern kümmern.

Credits

2019 | Deutschland

R: Edward Berger | B: Edward Berger, Nele Mueller- Stöfen | K: Jens Harant | D: Lars Eidinger (Stefan Hoffmann), Nele Mueller-Stöfen (Julia), Hans Löw (Tobias), Christine Schorn (Ebba), Manfred Zapatka (Pit)

Trailer