Bad Times at the El Royale

142 Minuten | FSK 16

Der Film ragt durch seine narrative und visuelle Brillanz, die sichtbare Freude am cineastischen Erzählen und eine erfrischende Offenheit gegenüber den Charakteren heraus: Was Regisseur Drew Goddard mit viel Liebe zum Genrekino und zur 60er-Jahre-Ausstattung und -musik aus seiner Figurenkonstellation (vier Fremde treffen in einem abgelegenen Hotel aufeinander) herausholt – das ist schon phänomenal und auf 141 Filmminuten nicht einen Moment langweilig. Ein toller Cast inklusive Cynthia Erivo als Sängerin Darlene, deren A-cappella-Interpretationen alter Motown-Songs schlicht atemberaubend sind.

In den 50ern und 60ern schlug das El Royale, genau auf der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada erbaut, aus seiner Zweistaatlichkeit kräftig Kapital. Aber mittlerweile ist es eine Billigabsteige, in der nur noch ein einsamer Angestellter seinen Dienst verrichtet. An diesem Nachmittag checken vier Gäste an der Rezeption ein: der Priester Daniel Flynn, der gegen sein schwindendes Gedächtnis ankämpft, die Sängerin Darlene Sweet, die sich als Background-Vokalistin durchschlägt, der Staubsaugervertreter Laramie Seymour Sullivan und die coole Hippie­braut Emily, die sich mit einem schlichten »Fuck you« ins Gästebuch einträgt. Dass die vier keine gute Zeit miteinander haben werden, ist schon im Filmtitel festgeschrieben und dass hier keine/r die Person ist, die sie/er vorgegeben hat zu sein, wird früh aufgedeckt ...

Credits

2018 | USA

R + B: Drew Goddard
K: Seamus McGarvey
D: Jeff Bridges (Pater Daniel Flynn), Cynthia Erivo (Darlene Sweet), Chris Hemsworth (Billy Lee), Dakota Johnson (Emily Summerspring), Jon Hamm (Laramie Seymour Sullivan)

Trailer