Die Frau des Nobelpreisträgers

101 Minuten | FSK 6

Was wie ein sich leise zuspitzendes Familiendrama beginnt, entfaltet sich zu einem lauten Aufschrei über das gesellschaftliche Missverhältnis zwischen Frau und Mann. Es geht jedoch nicht um Schuldzuweisung, dafür ist der Film zu klug, sondern darum, wie beide Parteien darin verflochten sind. Gut beobachtet und besonders stark ist der Film, wenn Glenn Close und Jonathan Pryce aneinander geraten und damit für komische, boshafte und tragische Momente sorgen. Großes Schauspielerkino! Glenn Close erhielt 2019 für diese Rolle ihren 3. Golden Globe und hat wohl beste Chancen auf ihren 3. Oscar.

Joe Castleman hat es endlich geschafft: Ein Anruf am frühen Morgen beinhaltet die freudige Nachricht, dass er den Literaturnobelpreis bekommen wird. Gemeinsam mit seiner Frau Joan feiert er erst einmal ausgelassen, bevor Freunde und Familie informiert werden. Bald geht es gemeinsam zur Preisverleihung nach Stockholm, wobei sie noch von ihrem Sohn David und dem Autor Nathaniel Bone begleitet werden, der unbedingt eine Biografie über Castleman schreiben will. Doch während der Reise zeigen sich die Risse in der Familie, vor allem, als Joe der Presse erklärt, dass seine Frau, die selbst einst Ambitionen hatte, keine Autorin sei und sie sich fragt, ob es diese Ehe wert war, dass sie sich selbst das ganze Leben hinten angestellt hat ...

Credits

2017 | Großbritannien

R: Björn Runge | B: Jane Anderson nach der Buchvorlage von Meg Wolitzer | K: Ulf Brantås | D: Glenn Close (Joan Castleman), Jonathan Pryce (Joe Castleman), Max Irons (David Castleman), Christian Slater (Nathaniel Bone), Elizabeth McGovern (Elaine Mozell)

Trailer