Gimme Danger
Jim Jarmusch macht in keinem Moment einen Hehl daraus, dass für ihn Iggy Pop und the Stooges "the greatest Rock'n'Roll-Band ever" waren. An Ausgewogenheit liegt Jarmusch hier ebenso wenig wie an analytischen Einsichten. Er will die Stooges feiern und seinem Freund Jim Osterberg alias Iggy Pop, der auch schon Auftritte als Schauspieler in Jarmusch-Streifen hatte, die Chance geben, in Erinnerungen zu schwelgen.
GIMME DANGER überlässt neben Iggy Pop und den anderen Mitgliedern der Band nur noch Verwandten und engen Vertrauten das Wort. Andere Musiker bleiben ebenso außen vor wie Kritiker und Rockhistoriker. Jarmusch konzentriert sich ganz auf die Innenansicht der Band. In ausführlichen Interviews erzählen Osterberg und die beiden Asheton-Brüder, Ron und Scott, von den Ereignissen und Wegstationen, die schließlich 1967 zur Gründung der Stooges geführt haben, und dem anarchisch-wildem Trip, der damit begann. Sechs Jahre sollte ihr Traum von einem wahrhaft "kommunistischen" Kunstexperiment, während dessen Bestehen sie alles gerecht untereinander teilten, währen. Drei Alben sind in dieser Zeit entstanden, und jedes von ihnen hat Rockgeschichte geschrieben. 1973, nach der Veröffentlichung von "Raw Power", endete ihr gemeinsamer Trip in die Zukunft des Rock'n'Roll dann auf erstaunlich unspektakuläre Weise. Alles löste sich einfach auf.