Gundermann

129 Minuten | FSK 0

Mit feinem Gespür, Zärtlichkeit und Humor wirft Regisseur Andreas Dresen (SOMMER VORM BALKON) in GUNDERMANN einen Blick auf das Leben von Gerhard „Gundi“ Gundermann, einem der prägendsten Künstler der Nachwendezeit. GUNDERMANN ist zugleich Liebes- und Musikfilm, Drama über Schuld und Verstrickung, eine Geschichte vom Verdrängen und Sich-Stellen.

Eine spannende Biografie: Mit 15 Jahren bekam er seine erste Gitarre, brachte sich selbst das Spielen bei. Mit 18 Jahren hatte sich Gundermann noch nicht ganz der Musik verschrieben. Sein Weg führte ihn auf die nahe gelegene Offiziersschule in Löbau, wo er die Ausbildung zum Politoffizier absolvierte. Aus "Mangel an Verwendungsfähigkeit" wurde der rebellische junge Mann entlassen. Zurück in der Lausitz wurde er Hilfsarbeiter im Tagebau Spreetal. Dort machte er in Rekordzeit die Ausbildung zum Facharbeiter für Tagebaugroßgeräte auf der Abendschule und arbeitete ab 1978 als Baggerfahrer. Es folgten erste Auftritte mit seiner Band "Brigade Feuerstein", was ihn für die Stasi interessant machte, die ihn als inoffiziellen Mitarbeiter anwarb. Seine Strategie, mit Hilfe des MfS hohe Parteikader, Bonzen und Stalinisten anzuzählen, ging grandios daneben. Er wurde aus der Partei ausgeschlossen. Ab Mitte der 1980er Jahre gelang trotzdem der Durchbruch als Solokünstler. Gundermann, der 1998 mit erst 43 Jahren starb, blieb seiner Arbeit als Baggerfahrer treu, obwohl er von seiner Musik hätte leben können.

Credits

2018 | Deutschland

R: Andreas Dresen
B: Laila Stieler, Cooky Ziesche
K: Andreas Höfer
D: Alexander Scheer (Gerhard Gundermann), Anna Unterberger (Conny Gundermann), Axel Prahl (Führungsoffizier), Thorsten Merten (Puppenspieler), Bjarne Mädel (Parteisekretär), Milan Peschel (Volker)

Trailer