Camino a la paz

86 Minuten | FSK 0

Ein amüsantes, rührend-komisches Roadmovie voller wunderbar skurriler Situationen und mit Tiefgang. Die Geschichte manövriert zwei sehr unterschiedliche Charaktere elegant in ein wunderbares Nebeneinander. Man erkennt zwei Träumer, die jeder für sich, die Belohnung hinter dem Alltäglichen suchen. Und ganz nebenbei zeigt der Film eine unaufgeregte, freundliche islamische Kultur im südamerikanischen Alltag – ein heilsamer Gegenentwurf zu dem Islam-Bild, das sich hierzulande immer mehr verbreitet.

Sebastián hat nur zwei große Leidenschaften: Seine Lieblings-Rockband Vox Dei und sein in die Jahre gekommener Peugeot 505. Frisch verheiratet mit Jazmín und knapp bei Kasse, lässt er sich auf den ausgefallenen Vorschlag von Jalil ein: Für einen stattlichen Betrag soll Sebastián ihn von Buenos Aires ins bolivianische La Paz fahren, eine Reise, die der alte Mann in allen Einzelheiten geplant hat. Der Trip ist komplizierter als gedacht und Sebastián ist schnell genervt von Jalils zahlreichen Marotten. Nicht nur, dass er ständig im Auto isst, andauernd auf die Toilette muss, betet, arabische Musik hört und ungefragt fremde Menschen oder auch Hunde zum Mitreisen einlädt – auch das riesige, lautstarke Dialysegerät, das Sebastián auf das Dach seines geliebten Autos schnallen muss, ist mehr als irritierend. Erst nach und nach nähern sich die beiden Männer an und Sebastián beginnt zu ahnen, dass diese Fahrt mit jeder Beule, die sein Auto bekommt, für ihn immer mehr zu einem Trip zu sich selbst wird ...

Credits

2017 | Argentinien, Deutschland, Niederlande

R+B: Francisco Varone
K: Cristian Cottet
D: Rodrigo De la Serna (Sebastian), Ernesto Suarez (Jalil), Elisa Carricajo (Jazmín), Maria Canale (Selma), Marta Lubos (Elba)

Trailer