Global Family
Ein anrührender, nachdenklich machender Film zum Reizthema Familiennachzug. Diese präzise be-
obachtende Langzeitdokumentation, die vier Generationen einer geflüchteten somalischen Familie in Zeiten der Globalisierung porträtiert, geben dem Schlagwort ein lebendiges Gesicht. GLOBAL FAMILY erhielt den Max Ophüls Preis als bester Dokumentarfilm.
Ibrahim Shaash war in seiner somalischen Heimat einst ein Fußballstar, Captain der Nationalmannschaft, später ging er in die Politik. Dann kamen Umsturz, Krieg – und die Flucht mit zwei kleinen Kindern nach Deutschland. Dort lebt er jetzt mit den beiden Töchtern und vielen Enkeln in Bonn. Sein Bruder Aden hat in Mailand bei einem Freund Unterschlupf bekommen, eine Heimat und Arbeit hat der einst erfolgreiche Musiker nicht gefunden. Der dritte Bruder, Abdulahi, ist in Addis Abeba bei der mittlerweile 90-jährigen Mutter Imra geblieben. Geld für den Unterhalt der beiden kommt von der Familie aus aller Welt, praktische Hilfe von einer 17-jährigen Enkelin, die selbst vom Auswandern nach Kanada träumt. Als Imra ihr Exil in Äthiopien verlassen muss, suchen die Angehörigen nach einer Lösung. Adens Idee, sie nach Italien zu holen, scheitert an seiner eigenen prekären Situation. Und auch Ibrahim kann die von den Ämtern für ein Einreisevisum geforderten Sicherheiten nicht liefern. Um sich ein Bild vor Ort zu machen, reist er mit Tochter Yasmin und deren Kindern nach Addis Abeba.
Credits
2018 | Deutschland, Niederlande
R+B: Melanie Andernach, Andreas Köhler | K: Andreas Köhler
Trailer