The Death of Stalin

108 Minuten | FSK 12

The Death of Stalin beruht auf einer Graphic Novel und diesen Ursprung im Comichaften sollte man mitdenken, wenn man sich auf Iannuccis Historiensatire einlässt. Der Regisseur ist an einer historisch korrekten Nacherzählung oder einem präzisen Porträt des Tyrannen nicht interessiert. Er legt vielmehr eine rabenschwarze, höchst unterhaltsame, respektlose Satire vor, deren größter Trumpf das zentrale Quartett aus einigen der derzeit besten englischsprachigen Komödianten ist, das die engsten Vertrauten Stalins verkörpert.

Ihre vier Figuren – Chruschtschow, ­Malenkow, Molotow und Beria – das macht der Film gleich zu Anfang deutlich, leben ein hochgradig privilegiertes, aber auch ge­fährliches Leben: Als Mitglieder von Stalins Ministerrat dinieren, zechen und scherzen sie ausgelassen mit dem Staatschef. Schon ein einziges falsches Wort, ein schlechter Witz aber kann sie auf eine der berüchtigten Todeslisten bringen. Mit lakonischem Humor diktiert etwa Chruschtschow darum jeden Abend seiner Frau die aktuellen "Dos und Don'ts" dieses inneren Zirkels. Als Stalin dann einen Herzinfarkt erleidet – dessen Auslöser der Film frei erfindet – ist die Aufregung erwartungsgemäß groß. Aus Ehrfurcht wagt man einerseits kaum, den Tod des Tyrannen gedanklich überhaupt anzunehmen und gleichzeitig taucht bei allen der eigentlich ganz unerhörte Gedanke auf, Stalin beerben zu wollen ...

Credits

2017 | Frankreich, Großbritannien

R: Armando Iannucci | B: Armando Iannucci, David Schneider, Ian Martin, Peter Fellows | nach der Buchvorlage von Fabien Nury und Thierry Robin | K: Zac Nicholson | D: Steve Buscemi (Chruschtschow), Simon Russell Beale (Beria), Jeffrey Tambor (Malenkow), Michael Palin (Molotow)

 

Trailer