Lucky

88 Minuten | FSK 0

Er war sicherlich einer der prägnantesten Nebendarsteller Hollywoods und die Hauptrolle in dieser berührenden Independent-Komödie war sein letzter Auftritt: Harry Dean Stanton ist Ende des letzten Jahres mit 91 Jahren verstorben. Die Titelfigur ist ihm in mehr als einer Hinsicht auf den Leib geschrieben und damit zum speziellen Vermächtnis an den Kinozuschauer geworden. Schauspieler John Carroll Lynch gibt mit LUCKY sein spätes Regiedebüt, das trotz seiner unspektakulären Aufmachung enorm viele Facetten enthält: Drama, Witz, Tiefgründigkeit, Liebe, Schmerz, Hoffnung, große Menschlichkeit und kleine Episoden der Poesie.

Luckys Leben war bis dato von Routine geprägt: Aufstehen, Leibesübungen, Kaffee und Kreuzworträtsel im Diner, Kippen kaufen, fernsehen, am Abend den gleichen Drink mit den gleichen Leuten in der gleichen Bar trinken. Luckys Tagesstruktur würde andere wahnsinnig machen – ihm aber gibt sie in der Absenz einer Familie Halt. Im kleinen Kaff, in dem er wohnt, schätzen die Menschen den verschrobenen Atheisten und Kettenraucher, auch wenn er für viele ein Mysterium darstellt. Bei einem Routinecheck stellt der Arzt verblüfft fest, dass all die Jahre des Rauchens seinem betagten Patienten weder Herz noch Lunge geschädigt haben. Doch trotz des positiven Attests ist Lucky hier und jetzt bewusst, dass sein Leben dem Sendeschluss nahe ist. Er geht in sich, um einige letzte Fragen zu klären – oder es zumindest zu versuchen.

Credits

2017 | USA

R: John Carroll Lynch | B: Logan Sparks, Drago Sumonja | K: Timothy Suhrstedt | D: Harry Dean Stanton (Lucky), David Lynch (Howard), Ron Livingston (Bobby Lawrence), Ed Begley Jr. (Dr. Christian Kneedler)

 

Trailer