Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

116 Minuten | FSK 12

Der Film kommt wohl genau zur richtigen Zeit mit seiner harschen Darstellung und Anklage sexualisierter Gewalt sowie seiner Heldin, die zwar vom Schicksal schwer gebeugt, doch nicht gebrochen, sondern umso tougher ist: Frances McDormand liefert als diese Mildred Hayes eine bei aller Härte sehr feine, nuancenreiche Darstellung, wohl eine der besten ihrer Karriere. In seiner ambitionierten Konfrontation von tiefschwarzer Komödie mit ernstem Drama geht Martin McDonagh (BRÜGGE SEHEN ... UND STERBEN) mit enormer Kühnheit ans Werk. Er bringt mit messerscharf geschliffenen Dialogen zum Lachen, um schon im nächsten Augenblick zu erschüttern, erschreckt mit einem Gewaltausbruch und amüsiert gleich darauf mit Skurrilität.

Einige Monate sind seit der Vergewaltigung und Ermordung ihrer Tochter vergangen und bislang gibt es keinen Verdächtigen. Die drei titelgebenden Werbetafeln stehen an einer Straße am Ortsrand von Ebbing. Mil­dred mietet sie kurzerhand an und macht sie zum Medium ihrer Anklage. "Raped while dying", "And still no arrests" und "How come, Chief Willoughby?" lässt sie auf ihnen plakatieren – eine Kriegserklärung. Der örtliche Polizeichef Willoughby ist ein angesehener, gewissenhafter und todkranker Typ. Er geht auf Mildred zu, beteuert, er habe alles in seiner Macht Stehende getan. Sie gibt aber keinen Millimeter nach, was die vermeintlich so friedliche Kleinstadt in Aufruhr versetzt.

Credits

2017 | USA, Großbritannien

R+B: Martin McDonagh
K: Ben Davis
D: Frances McDormand (Mildred), Woody Harrelson (Willoughby), Sam Rockwell (Dixon), Abbie Cornish (Anne), John Hawkes (Charlie), Peter Dinklage (James)

Trailer