Kaffee mit Milch und Stress
Warum der Film mit fast vier Jahren Verspätung in die deutschen Kinos kommt, ist nicht ganz verständlich, denn in seiner Heimat dominierte Dome Karukoskis (Helden des Polarkreises) Tragikomödie die Jahrescharts 2014 mit großer Deutlichkeit. Die bissige Familienkomödie mit einer ganz schön ruppigen Figur im Mittelpunkt wächst sich im Laufe der Filmhandlung mehr und mehr zu einer berührenden Geschichte über Toleranz und die Annäherung der Generationen aus.Früher war für den Alten alles perfekt: Der Mann baute ein Haus, die Frau passte auf die Kinder auf und Autos waren für die Ewigkeit gebaut. Als er, dessen Frau im Krankenhaus liegt, stürzt und kaum noch gehen kann, wird er zu seinem Sohn und dessen Frau Liisa nach Helsinki abgeschoben. Dort geraten die Generationen unweigerlich aneinander. Dass der Alte mit moderner Technologie wie einer Mikrowelle oder einem Smartphone nicht umzugehen weiß, ist da noch das geringste Problem. Den altmodischen Mann stört mehr, dass sein Sohn ein Weichei ist und unter der Fuchtel seiner Frau steht, die das Geld verdient und sogar im Auto am Steuer sitzt. Soja statt eines Steaks und Mate statt Kaffee ist auch nicht unbedingt nach seinem Geschmack. Doch während die Jungen kurz vor dem Nervenzusammenbruch stehen, wird deutlich, dass in dem Alten mehr steckt, als man bislang angenommen hat ...
Credits
2014 | Finnland
MIELENSÄPAHIOTTAJA | R: Dome Karukoski | B: Dome Karukoski, Tumoas Kyrö nach dem Roman von Tumoas Kyrö) | D: Antti Litja (der Alte), Petra Frey (die Alte), Mari Perankoski (die Schwiegertochter), Iikka Forss (der Sohn), Viktor Drevitski (Sergei), Kari Ketonen (Sakke), Mikko Neuvonen (Timo)