Teheran Tabu

96 Minuten | FSK 16

Der im Iran geborene und in Deutschland lebende und arbeitende Ali Soozandeh legt in seinem Debüt schonungslos die immense Kluft offen, die sich in der iranischen Gesellschaft zwischen den staatlichen und religiösen Moralvorschriften auf der einen sowie dem tatsächlichen Leben im privaten Raum auf der anderen Seite auftut. Und weil der Film nicht an Originalschauplätzen in Teheran gedreht werden konnte, haben die Macher das Drama animiert – im sogenannten Rotoskopieverfahren, bei denen erst reale Schauspieler die Szenen spielen, die dann übermalt und anschließend in ebenfalls animierte Hintergründe eingefügt werden. Inhaltlich wie filmästhetisch ein sehr beeindruckendes Werk.

Drei selbstbewusste Frauen und ein Musiker, deren Wege und Schicksale sich immer wieder kreuzen: Pari ist alleinerziehende Mutter des 5-jährigen Elias. Ihr Mann sitzt wegen Drogenmissbrauchs im Gefängnis und verweigert ihr die Scheidung. Ihr einziger Ausweg ist es, sich als Prostituierte ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Sie freundet sich mit Sara an, die gern arbeiten, würde, was ohne die Erlaubnis ihres Mannes Mohsen aber unmöglich ist. Babak ist ein junger Musiker, der eigene Songs aufnehmen will, sich aber mit Musikunterricht über Wasser hält. Nach einem One Night Stand mit Donya steht er vor einem Problem: Die junge Frau soll in einer Woche verheiratet werden und dafür muss ihre Jungfräulichkeit operativ wiederhergestellt werden.

Credits

2017 | Deutschland, Österreich

R+B: Ali Soozandeh | K: Martin Gschlacht | Animation: Peter Anlauf, Ilja Burzev, Carlos Cursaro u.a. | D: Elmira Rafizadeh (Pari), Zahra Amir Ebrahimi (Sara), Arash Marandi (Babak), Alireza Bayram (Mohsen)
 

Trailer