Das Auge von Paris

80 Minuten | FSK 0

Es ist eins dieser ikonischen Bilder, die wohl jeder kennt: Ein Paar, das sich küsst, fotografiert aus der Perspektive eines in einem Café sitzenden Beobachters, der die scheinbar spontane Szene zufällig eingefangen hat. Als „Kuss vor dem Hotel de Ville“ wurde dieses 1950 gemachte Foto von Robert Doisneau bald weltberühmt, zierte als Poster unzählige Wohnungen und festigte den Ruf von Paris als Stadt der Liebe. Und auch den seines Fotografen als Chronist der französischen Metropole, in der Robert Doisneau 1912 geboren wurde und 1994 starb. Verlassen hat er Paris in den dazwischenliegenden Jahrzehnten kaum einmal, gearbeitet hat er außerhalb seiner Heimatstadt so gut wie nie. Doch er hat sich keineswegs nur auf Postkartenmotive beschränkt, sondern fotografierte auch in den düstersten Ecken seiner Stadt.

Clémentine Deroudille hat als Enkelin Doisneaus natürlich einen besonders privilegierten Zugang zum Vermächtnis des großen Fotografen, kann in ihrer Dokumentation daher auch Aufnahmen zeigen, die bislang noch nie zu sehen waren, vor allem aber auch Wegbegleiter vor die Kamera bekommen, die von ihrer Bekanntschaft und Freundschaft mit Doisneau berichten. Unterlegt mit zahlreichen Fotos zeichnet Clémentine Deroudille Leben und Werk ihres Großvaters in ihrer stimmungsvollen Dokumentation nach, die sich allein schon deswegen lohnt, weil man die Bilder Robert Doisneaus auf der großen Leinwand sehen kann.
 

Credits

2016 | Frankreich

ROBERT DOISNEAU – LE RÉVOLTÉ DU MERVEILLEUX | R+B: Clémentine Deroudille | K: Grégoire de Calignon

 

Trailer