Captain Fantastic

98 Minuten | FSK 12

Der Film wandelt sich vom präzisen Porträt einer ungewöhnlichen Familie zum Roadmovie, das den Kontakt der Familienmitglieder mit den Merkwürdigkeiten der Zivilisation in seinen komischen Aspekten ausmalt. Dass der Film dabei nie zur Freakshow abgleitet, liegt nicht nur an der Ernsthaftigkeit, die Matt Ross Thema und Protagonisten angedeihen lässt. Es ist vor allem das wunderbare Ensemble, dass diese anrührende, erst zum Schluss eine Spur zu zuckrige Aussteigerballade zum Kinoerlebnis macht.

Bodevan, Kielyr, Vespyr, Rellian, Zaja und Nai – jedes ihrer sechs Kinder trägt einen einzigartigen Vornamen. Ben und Leslie haben sich total aus der Konsumgesellschaft der USA zurückgezogen und in den Wäldern des dünnbesiedelten Nordwestens ihr autarkes Aussteiger-Utopia verwirklicht. Ben bringt den Kindern bei, was zum Überleben in der Wildnis nötig ist, sie sind fit wie Leistungssportler, können sich nach den Sternen orientieren, kennen sich aber auch in Geschichte, Literatur, Philosophie und Naturwissenschaften aus. Doch es hängt ein Schatten über dem Idyll: Leslie, an einer bipolaren Störung erkrankt und zur medizinischen Versorgung bei ihren Eltern lebend, hat sich das Leben genommen. Ben macht sich trotz der Drohung seines Schwiegervaters, ihn verhaften zu lassen, mit den Kindern im umgebauten Reisebus auf nach New Mexico zur „Mission Mama befreien“: Die sterblichen Überreste der überzeugten Buddhistin sollen nicht auf einem Friedhof vermodern, sondern eingeäschert werden ...

Credits

2016 | USA

R+B: Matt Ross
K: Stéphane Fontaine
D: Viggo Mortensen (Ben), George MacKay (Bo), Samantha Isler (Kielyr), Annalise Basso (Vespyr), Nicholas Hamilton (Rellian), Shree Crooks (Zaja), Charlie Shotwell (Nai), Trin Miller (Leslie)

Trailer