Einfach das Ende der Welt
In dem bewegenden Familiendrama brilliert Frankreichs Schauspielerelite als zerrissene Familie, in deren schmerzvoll gescheiterter Kommunikation ein Ruf nach Liebe steckt. Regie-Wunderkind Xavier Dolan (MOMMY, HERZENSBRECHER) schafft eine bedrückende visuelle Enge zwischen Figuren, die weiter nicht voneinander entfernt sein könnten. Er erhielt dafür bei den Filmfestspielen von Cannes den Großen Preis der Jury.
Louis macht nach zwölf Jahren Abwesenheit, in der er in der Stadt Karriere als Schriftsteller gemacht hat und den Daheimgebliebenen lediglich kurzangebundene Postkarten geschickt hat, einen Familienbesuch. Es ist sein Abschiedsbesuch: Louis ist schwer krank und möchte seiner Mutter und seinen Geschwistern mitteilen, dass er sterben wird. Aber sie haben auch ihm eine Menge mitzuteilen. In den Jahren seiner Abwesenheit haben sich Legenden gebildet, Ressentiments angestaut und Hoffnungen an den Abwesenden geknüpft. Suzanne, die kleine Schwester, die zu viel kifft, hat ihren fernen großen Bruder kaum kennengelernt, aber sie nährt die Fantasie, dass mit ihm alles anders gelaufen wäre. Auch Bruder Antoine fühlt sich vernachlässigt, zurückgelassen, gedemütigt von der Unfähigkeit, selbst mehr aus seinem Leben zu machen. Die Mutter versucht, alles zusammenzuhalten und scheitert auf ganzer Linie.
Credits
2016 | Kanada, Frankreich
R+B: Xavier Dolan nach dem gleichnamigen Theaterstück von Jean-Luc Lagarce | K: André Turpin | D: Gaspard Ulliel (Louis), Marion Cotillard (Catherine), Vincent Cassel (Antoine), Nathalie Baye (Mutter), Léa Seydoux (Suzanne), Antoine Desrochers (Pierre)
Trailer