Eine Geschichte von Liebe und Finsternis
Natalie Portman, Tochter eines israelischen Vaters und einer amerikanischen Jüdin, hat für ihr Regiedebüt einen äußerst schwierigen Stoff gewählt. Nicht nur, weil die literarische Vorlage so umfangreich, so fein verästelt, so sprachmächtig ist, sondern auch, weil sie mit der Geschichte eines persönlichen Verlusts das Drama eines ganzen Landes erzählt. Steht ihre feine, sensible schauspielerische Leistung in ihrem Debüt außer Zweifel, so wagt sie inszenatorisch vielleicht anfangs nicht immer genug. Trotzdem ist dieser an Originalschauplätzen entstandene Film absolut sehenswert.
Inhalt: Jerusalem 1945: Fania Oz, ihr Ehemann Arieh und der sechsjährige Amos erreichen nach dem Zweiten Weltkrieg Jerusalem, das unter britischem Protektorat steht. In Palästina hofft die jüdische Familie auf die Gründung eines jüdischen Staats und ein Leben abseits der Kriegsgräuel, die Fania als Jüdin in Osteuropa hautnah miterlebte. Während sich Arieh recht erfolglos als Schriftsteller versucht und an der Universität lehrt, hat Fania große Probleme, sich mit den neuen Lebensumständen zu arrangieren. Eigentlich stammt sie aus wohlhabenden Verhältnissen, in der neuen Heimat bleiben ihr indes nur noch russische Liebesromane und ihr Sohn. Als ein UN-Votum im November 1947 die Unabhängigkeit Israels beschließt, bricht der Unabhängigkeitskrieg aus und Fania gleitet endgültig in eine tiefe Depression.
Credits
2015 | USA
R + B: Natalie Portman nach dem gleichnamigen Roman von Amos Oz |
K: Slawomir Idziak | D: Natalie Portman (Fania), Makram Khoury (Halawani), Amir Tessler (Amos Oz), Shira Haas (Kira), Neta Riskin (Haya), Ohad Knoller (Israel Zarchi)