Die Tänzerin

112 Minuten | FSK 12

Stéphanie Di Giusto, die eigentlich aus der Werbe- und Modebranche kommt, inszeniert in ihrem Debüt das Leben der heute fast vergessenen Tanzikone Loïe Fuller. Dabei orientiert sie sich nicht dogmatisch an biografischen Einzelheiten. Entstanden ist eine mitreißende Hommage. Wenn sich Loïe Fuller in Leinen oder später in filigrane Stoffe gehüllt, auf der Bühne dreht, tanzt und ihr atemberaubendes, orgiastisches Lichtschauspiel beginnt, erleben die Zuschauer die großen Momente dieser Pionierin des modernen Tanzes. Hauptdarstellerin Stéphanie Sokolinski, genannt SoKo, die französische Schauspielerin und Sängerin, verkörpert den Zauber der modernen Rebellin, ihren Wirbel aus Bewegung, Farbe und Licht, einfach grandios.

Die entscheidenden Stationen im Leben einer schillernden, eigenwilligen Künstlerin: Da sind die Versuche, eine eigenständige künstlerische Form auf amerikanischen Bühnen zu entwickeln, die sich letztlich in der Konzeption des Serpentinentanzes niederschlugen. Da ist der Gram über Kolleginnen, die ihren Stil kopierten, die Übersiedlung nach Paris, umjubelte Auftritte in den Folies Bergères und der Pariser Oper, die Gründung einer eigenen Tanzschule, die Kostüme und Bühnentechnik, die sie sich patentieren ließ. Und nicht zuletzt die Begegnung mit der charismatischen jungen Tänzerin Isadora Duncan, die eine Schülerin Loïe Fullers wurde und eine der Begründerinnen des Modern Dance.

Credits

2016 | Frankreich, Belgien

R: Stéphanie Di Giusto | B: Stéphanie Di Giusto + Sarah Thibau nach der Buchvorlage von Giovanni List | K: Benoît Debie | D: Stéphanie Sokolinski (Loïe Fuller), Lily-Rose Melody Depp (Isadora Duncan), Gaspard Ulliel (Louis Dorsay), Mélanie Thierry (Gabrielle)

 

Trailer