Das Wochenende

96 Minuten | FSK 12

Für ihre Adaption des Schlink-Romans hat Nina Grosse ein paar sehr kluge Entscheidungen getroffen: Sie hat das überbordende Figurenarsenal aus dem Buch drastisch reduziert und gleichzeitig mit Inga einen Charakter wiederbelebt, der im Roman nur noch in der Erinnerung der anderen existierte. Der Fokus rückt so von der Rückschau, vom leblosen politischen Lehrstück zu einem bewegenden, spannenden Beziehungsdrama. Aus einem erstklassigen Darsteller-Ensemble sticht vor allem Katja Riemann hervor.

Inga wird von ihrer Freundin Tina überraschend zu einem Wochenende mit Freunden in deren Haus auf dem Lande eingeladen. Gefeiert werden soll, dass Tinas Bruder Jens, ein ehemaliges RAF-Mitglied, nach 18 Jahren Haft entlassen wird. Inga hat mit Jens einen Sohn, um den er sich nie kümmerte. Nun ist sie erfolgreiche Literaturagentin, ist mit dem nicht minder erfolgreichen Geschäftsmann Bernhard verheiratet und hat mit ihm eine Tochter. Jens' Freilassung erwischt sie eiskalt und sie würde sich am liebsten um dieses Wiedersehen herumdrücken. Nur Bernhard zuliebe lässt sie sich darauf ein. Jens tritt zunächst verhalten auf. Bald wird aber klar, dass er seinen Überzeugungen nicht abgeschworen hat und ihn vor allem eine Frage brennend interessiert: Wer hat ihn damals verraten und an die Polizei ausgeliefert? Zwischen Inga und Jens knistert es gewaltig,  ein Lodern, das zum Flächenbrand werden könnte ...

Credits

2012 | Deutschland

R+B: Nina Grosse nach dem gleichnamigen Roman von Bernhard Schlink | K: Benedict Neuenfels | D: Katja Riemann (Inga Lansky), Sebastian Koch (Jens Kessler), Tobias Moretti (Ulrich Lansky), Barbara Auer (Tina Kessler), Sylvester Groth (Henner Borchard), Robert Gwisdek (Gregor)

Trailer