Hannas schlafende Hunde

120 Minuten | FSK offen

Kritik:  Atmosphärisch dicht und psychologisch präzise entwickelt sich ein spannendes Generationen- und Gesellschaftsdrama, das unter die Haut geht. Großartig ist das Ensemble: Hannelore Elsner als charismatische Grande Dame des deutschen Kinos bedarf dabei eigentlich kaum noch der Erwähnung. Als Entdeckung erweist sich die junge Nike Seitz, die die sensible Titelheldin glaubhaft mit einer angenehmen Unaufdringlichkeit und Natürlichkeit gibt.      

Inhalt: Die harmlos-biedere Idylle im österreichischen Provinzstädtchen Wels erweist sich als trügerisch: Auch Anno 1967 finden sich noch glühende Nazis unter den Bewohnern. „Der 8. Mai war für uns kein Tag der Befreiung“ überschreiben die ewig Gestrigen ihre Gedenkfeier, bei der inbrünstig das „Horst Wessel-Lied“ mit Posaunenklängen intoniert wird. Hier wächst die 9-jährige Johanna auf. Nur nicht aufzufallen, ist das oberste Gebot in ihrer Familie, weder bei den Nachbarn noch in der Schule. Das ist ihrer Mutter Katharina ebenso wichtig wie die regelmäßigen Besuche in der katholischen Messe von Pfarrer Angerer. Das kluge Mädchen bemüht sich darum, es der Mutter recht zu machen, spürt aber instinktiv, dass etwas nicht stimmt. Als sie eines Tages erfährt, dass sie jüdische Wurzeln hat, beginnt Hanna,  wie sie sich bald nennt, ihre Identität zu erkunden und erhält dabei Unterstützung von ihrer rigorosen Großmutter.

Credits

2015 | Deutschland, Österreich

R: Prof. Andreas Gruber | B: Prof. Andreas Gruber & Maggie Peren nach der Buchvorlage von Elisabeth Escher | K: Martin Gressmann & Jakob Wiessner | D: Hannelore Elsner (Johannas Großmutter), Nike Seitz (Johanna/Hanna), Franziska Weisz (Katharina)

Trailer