Die Kommune

111 Minuten | FSK offen

Kritik: Eine durchaus kurzweilige Tragikomödie von Thomas Vinterberg. Da sind zum einen die flotten, geschliffenen Dialoge, zum anderen ein exzellentes Ensemble, das die psychologisch gut durchdachten und entwickelten Protagonisten mit glaubwürdiger Empathie auf die Leinwand bringt. Ulrich Thomsen überzeugt mühelos als untreuer Familienvater mit sichtlich schlechtem Gewissen, während Trine Dyrholm als tief verletzte und verunsicherte Partnerin eine wahre Tour de Force liefert, für die sie auf der Berlinale den Silbernen Bären abräumte.

Inhalt: Erik, Anfang 50 und erfolgreicher Architektur-Dozent, erbt die gutbürgerliche Villa seines Vaters und entschließt sich, auf sanften Druck seiner Gattin Anna, einer prominenten TV-Moderatorin, diese in eine WG umzuwandeln. Ihre gemeinsame Tochter Freja ist begeistert und schließlich locken zusätzliche Mieteinkünfte. Immer mehr alte Freunde sowie neue Bekannte ziehen als Aussteiger ein. Trotz kleinerer Scharmützel im Alltag und fehlendem Geld in der Bierkasse, entwickelt sich das Leben in der Gemeinschaft recht gut. Dann allerdings verliebt sich Erik ernsthaft in eine Studentin. Anna gibt sich verständnisvoll und akzeptiert die Rivalin gar als neue Mitbewohnerin, um Erik nicht ganz zu verlieren. Die Harmonie ist freilich trügerisch, die ach so liberale Fassade blättert schneller als gedacht und alsbald fliegen die Fetzen unter den zunehmend gereizten Beteiligten.

Credits

2016 | Dänemark, Schweden, Niederlande

KOLLEKTIVET | B: Tobias Lindholm & Thomas Vinterberg nach Vinterbergs Theaterstück | K: Jesper Tøffner |
D: Trine Dyrholm (Anna), Ulrich Thomsen (Erik), Helene Reingaard Neumann (Emma), Martha Sofie Wallstrøm Hansen (Freja), Lars Ranthe (Ole), Fares Fares (Allon)

Trailer