Mustang

94 Minuten | FSK 12

Kritik: Einfühlsam und kraftvoll zugleich setzt die junge Regisseurin Deniz Gamze Ergüven die unzähmbare Lebenslust der fünf Schwestern in Szene, die sich in einer von Männern geprägten Gesellschaft ihr Recht auf Selbstbestimmung erkämpfen. Mit lichtdurchfluteten Bildern und einem feinen Humor trotzt der Film dem dramatischen Geschehen und setzt der Brutalität zarte Sinnlichkeit und jugendliches Aufbegehren entgegen, die den Zuschauer tief berühren und mit Hoffnung erfüllen. Beeindruckend sind die schauspielerischen Leistungen der fünf Hauptdarstellerinnen. Mustang ist ein wunderbares Plädoyer gegen eine erzkonservative Männergesellschaft und wurde für einen Oscar nominiert.

Inhalt: Frühsommer in einem Dorf im Norden der Türkei. Lale und ihre vier Schwestern tollen auf dem Heimweg von der Schule mit einigen Jungs im Meer herum. Ihr angeblich unmoralisches Verhalten löst einen Skandal aus – mit ungeahnten Folgen. Eine Nachbarin hat das unschuldige Glück am Meer verpetzt, die elternlosen Mädchen als Huren denunziert. Von einem Tag auf den nächsten wird ihr Zuhause zum Gefängnis und zur "Ehefrauenfabrik". Statt in die Schule zu gehen, müssen sie zu Hause kochen und nähen lernen, und schon werden die ersten Familien mit heiratswilligen Männern ins Haus geladen. Doch der Geist der Freiheit scheint unzähmbar.

Credits

2015 | Frankreich, Türkei, Deutschland

R: Deniz Gamze Ergüven | B: Deniz Gamze Ergüven & Alice Winocour | K: David Chizallet & Ersin Gok | D: Günes Nezihe Sensoy (Lale), Doga Zeynep Doguslu (Nur), Elit Iscan (Ece), Tugba Sungurolgu (Selma), Ilayda Akdogan (Sonay), Nihal G. Koldas (Großmutter)

Trailer