Ein Atem
Kritik: Es ist ein spannender Seitenblick, den dieser Film auf das angespannte deutsch-griechische Verhältnis wirft. Mit erzählerischer Raffinesse entwirft er dabei ein detailliertes Porträt zweier auf den ersten Blick sehr unterschiedlicher Frauen. Eine darstellerische Glanzleistung vollbringt vor allem Jördis Triebel.
Inhalt: Der erste Teil, überschrieben mit "Elenas Reise", schildert, wie die junge Griechin Elena ihre Heimat und ihren Freund wegen ihrer beruflich aussichtslosen Situation verlässt. In Frankfurt hat sie bereits einen Job organisiert, erhält aber aufgrund ihrer Schwangerschaft, von der sie erst in Deutschland erfährt, keine Arbeitserlaubnis. Wohl oder übel schlägt sie sich als Babysitterin eines eineinhalbjährigen Mädchens durch. Ihre Arbeitgeberin, die Maisonette-Bewohnerin Tessa, schikaniert ihre Nanny mit der blasierten Überheblichkeit einer politisch korrekten Latte-Macchiato-Mutti, die sich in grünem Lifestyle sonnt. Trotzdem gewöhnen sich die beiden Frauen aneinander. In einem Moment der Unachtsamkeit verliert Elena das ihr anvertraute Kind aus den Augen. Überstürzt flieht sie nach Athen, um der Verantwortung und ihren Schuldgefühlen zu entkommen. Der zweite Teil – "Tessas Reise" – rollt dieselbe Geschichte neu und überraschend anders auf, diesmal aus der Perspektive von Tessa, die nach ihrer Babypause um ihre Rückkehr in den Beruf kämpft. Eine jüngere Kollegin, ihre stutenbissige Schwiegermutter und ihr eigener Ehemann fallen ihr dabei übel in den Rücken. Sie folgt Elena nach Athen ...
Credits
2015 | Deutschland / Griechenland
R+B: Christian Zübert | K: Ngo The Chau | D: Jördis Triebel (Tessa), Chara Mata Giannatou (Elena), Benjamin Sadler (Jan), Isaak Dentler (Benny), Jasmin Rischar (Sophie), Oriana Schrage (Maike), Christian Furrer (Vater), Frederik Jan Hofmann (Roman)
Trailer