Fritz Langs Metropolis
„Fritz Lang verbindet in seinem monumentalen Stummfilmepos
mythisch-romantische Motive des deutschen Expressionismus mit technischer
Utopie und politischer Spekulation. Filmästhetisch ein virtuos
durchkomponiertes Licht- und Schattenspiel, das durch suggestiven
Montagerhythmus und architektonische Phantasie fesselt; filmgeschichtlich ein
früher Klassiker des Science-fiction-Kinos; zeitgeschichtlich ein
aufschlussreicher Kommentar zur Sozialpsychologie der Massengesellschaft der
Weimarer Republik.“ (Lexikon des Internationalen Films). Wo immer in einem
Science-Fiction-Film die "Stadt der Zukunft" visualisiert wird, wird
fast zwangsläufig die himmelgreifende "Oberwelt"-Architektur aus
"Metropolis" bemüht. Bei Lang sind Bauten und Maschinen jedoch mehr
als nur Kulisse, sie sind mit charakterähnlichen Eigenschaften versehene
Bedeutungsträger. So fand der urbane Organismus Metropolis in den
Großstadtgemälden des amerikanischen Film-Noir der 40er Jahre seine
psychologisch und stilistisch konsequenten Nachfahren.
Metropolis ist eine riesige Industriestadt, aufgeteilt in eine Ober- und Unterstadt. Unten leben und arbeiten die mittellosen Arbeiter unter unmenschlichen Umständen. Oben residieren die Privilegierten in unermesslichem Luxus. Doch die Arbeiter mobilisieren ihre Kräfte und proben den Aufstand gegen ihre Unterdrücker. Freder, der Sohn des mächtigsten Großindustriellen von Metropolis, wird – zusammen mit der Arbeiterin Maria – zum Mittler zwischen den Welten. Doch sein Vater Joh Fredersen hat andere Pläne: Er gibt bei dem genialen wie verrückten Erfinder Rotwang die Entwicklung eines künstlichen Menschen – eine Kopie von Maria – in Auftrag. Der Roboter soll eine Gewalttat der Arbeiter provozieren und ihm die Gelegenheit geben, den Aufstand blutig niederzuschlagen. Doch die künstliche Maria entwickelt eigene Instinkte und wiegelt schließlich die Arbeiter dazu auf, die großen Maschinen zu vernichten. Der Aufstand gerät außer Kontrolle ...
Credits
1927 | Deutschland
R: Fritz Lang | B:Thea von Harbou | K: Karl Freund, Günther Rittau, Konstantin Tschet, Helmar Lerski D: Brigitte Helm (Maria, Maschinenmensch), Gustav Fröhlich (Freder), Alfred Abel (Joh Fredersen), Rudolf Klein-Rogge (Rotwang), Fritz Rasp (der Schmale), Theodor Loos (Josaphat), Erwin Biswanger (Georgy), Olaf Storm (Jan), Hanns Leo Reich (Marinus), Heinrich Gotho (Zeremonienmeister), Grete Berger (Arbeiterin), Olly Böheim (Arbeiterin)
Trailer