Janis: Little Girl Blue

103 Minuten | FSK 0

Kritik: Die Regisseurin Amy Berg trägt eine große Fülle an Material über die Musiklegende zusammen, das teilweise erstmals öffentlich zu sehen ist. Die obligatorischen Konzertmitschnitte und Interviews mit ehemaligen Bandmitgliedern, Joplins Geschwistern oder Liebhabern ergänzt Berg durch persönliche Dokumente wie Briefe, Postkarten und Notizen. Die Sängerin Cat Power, deren rauchige Stimme an jene von Joplin erinnert, liest von Joplin verfasste Briefe und Texte aus dem Off vor und macht die Privatperson hinter der Musiklegende damit ein Stück greifbarer. Dem Publikum ermöglicht das Porträt, das zugleich auch eine Hommage ist, die Persönlichkeit Joplins selbst einzuordnen und ihre unverwüstliche Musik mit dem fundierten Hintergrundwissen neu zu entdecken.

Inhalt: Die 1943 geborene Bluesrock-Ikone wuchs im konservativen Texas auf, wo sie bereits in jungen Jahren aneckte. In ihrer Highschool wurde die freigeistige Frau zum „hässlichsten Jungen“ des Jahrgangs gewählt, was den Gipfel einer Welle von Hohn und Spott darstellte, der sich Joplin in ihrer Jugendzeit ausgesetzt sah. Ende der 1960er-Jahre siedelte die Außenseiterin nach einigen abgebrochenen Studiengängen in die Hippie-Metropole San Francisco um, wo die Karriere der Autodidaktin über an Fahrt aufnahm. Mit ihrer Reibeisenstimme und ihren griffigen Songtexten feierte Joplin große Erfolge. Rund drei Jahre lang stand sie im Rampenlicht der Hippiebewegung, bevor sie 1970 im Alter von nur 27 Jahren an einer Überdosis Heroin starb.

Credits

2015 | USA

R+B: Amy Berg | K: Francesco Carrozzini, Paula Huidobro & Jenna Rosher

Trailer