Wintergast

93 Minuten | FSK offen

Kritik: WINTERGAST ist ein lakonisch-komisches, in gestochen scharfen, wunderschön durchkomponierten Schwarz-Weiß-Bildern gehaltenes Roadmovie. Es zeigt uns eine Schweiz, wie man sie normalerweise nicht im Kino zu sehen bekommt.

Inhalt: Zu Beginn feiert Stefan Keller einen Erfolg, sein kurzer Abschlussfilm an der Filmhochschule wird preisgekrönt. Er wird beklatscht, bejubelt, bewundert, eine Produzentin ist begeistert und ein Vertrag wird abgeschlossen. Karriere, Ruhm und Ehre sind in Griffweite, nur das Drehbuch muss noch geschrieben werden. Fünf Jahre später. Stefan, mittlerweile 39 Jahre alt, ist über den ersten Satz noch immer nicht hinausgekommen. Die Hausverwaltung fordert ausständige Miete, der Vater kündigt die Unterstützung auf, die Produzentin will zu Neujahr den Vertrag auflösen, die Freundin hat sich eine Auszeit genommen. Keine rosigen Aussichten.  Aus purer Geldnot verdingt sich die einstige Hoffnung des Schweizer Films als Jugendherbergstester. Viel los ist nicht während der Weihnachtszeit und um den Jahreswechsel und in der Ödnis der Unterkünfte scheint die Leere in Kellers Gehirn ihre äußere Entsprechung zu finden. Bis endlich der Knoten platzt – und sich die Frage nach dem Wesen eines Verlierers noch einmal neu und anders stellt.

Credits

2015 | Schweiz

R+B: Matthias Günter & Andreas Herzog | K: Matthias Günter | D: Andreas Herzog (Stefan Keller), Katarina Schröter (Silke), Cihan Inan (Murat), Susann Rüdlinger (Marion Bürki), Michael Neuenschwander (Michael), Sophie Hutter (Christina)

Trailer