Aghet – Ein Völkermord

93 Minuten | FSK 12

"Katastrophe" lautet die deutsche Übersetzung des armenischen Wortes "Aghet". Eric Friedlers preisgekrönter Dokumentarfilm berichtet von einem der dunkelsten Kapitel des Ersten Weltkriegs, dem Genozid an den Armeniern und geht der Frage nach, warum dieser Völkermord bis heute von den Verantwortlichen und ihren Nachkommen geleugnet und von der Welt weitgehend verdrängt wird. Wie konfliktgeladen das Thema des Genozids an den Armeniern noch immer in der Türkei ist, für diejenigen, die es kritisch in die Öffentlichkeit tragen, oft sogar lebensgefährlich, zeigen die Ermordung des armenisch-türkischen Journalisten Hrant Dink oder Anklagen gegen den Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk.

Seit Jahren beschäftigt sich Filmemacher Eric Friedler mit den politischen Motiven, die noch heute stark genug sind, um die historische Tatsache des Genozids an den Armeniern zu unterdrücken. Er sprach mit internationalen Regierungschefs und der intellektuellen Elite der Türkei, befragte Historiker, Zeitzeugen und Wissenschaftler in der Türkei, in Deutschland, Frankreich, Syrien, Armenien und den USA und interviewte Vertreter der weltweiten armenischen Diaspora. Friedler forschte in vielen internationalen Archiven und rekonstruierte den Verlauf des Völkermords aus zahlreichen historischen Quellen. Die Dokumente sind detaillierte Lageberichte deutscher und US-amerikanischer Diplomaten, aber auch Schilderungen schweizerischer, dänischer und schwedischer Ärzte, Lehrer, Missionare, Korrespondenten und Krankenschwestern. Ein hochkarätiges Schauspielerensemble verleiht diesen Zeitzeugen eine Stimme.

Credits

2011 | Deutschland

R+B: Eric Friedler | K: Hanno Lentz | Produktion: NDR