Familienbande

81 Minuten | FSK 6

Kritik: Regisseur Mark Noonan bietet in seinem wirklichkeitsnahen Alltagsdrama vom Rande der Gesellschaft die genau richtige Mischung aus Melancholie, Humor und Sich-Nicht-Unterkriegen-Lassen-Haltung. Gleichzeitig lotet seine lakonische, bittersüße Tragikomödie sehr genau aus, wie zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Nähe und Distanz Vertrauen entstehen kann. In dem sehenswerten Debüt brillieren das junge Nachwuchstalent Lauren Kinsella und der irische Schauspieler Aidan Gillen (GAME OF THRONES).

Inhalt: Im Leben läuft es oft alles andere als rund – das weiß Stacey mit ihren gerade mal elf Jahren eigentlich schon viel zu gut. Nach dem Tod ihrer Mutter ist sie zur Vollwaise geworden. Auch ihr einziger Verwandter, ihr Onkel Will, hat bisher nicht viel Glück gehabt. Doch als er vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird, damit er sich um seine Nichte kümmern kann, ist das für beide eine Chance zum Neuanfang. Will tauscht die Gefängniszelle gegen einen Wohnwagen in der irischen Einöde und versucht, ein Zuhause für sich und die vorlaute Stacey zu schaffen. Aber damit der Neustart wirklich gelingt und die beiden zu einer Familie werden, muss das ungleiche Paar erst einmal die Vergangenheit hinter sich lassen, über die Will sich beharrlich ausschweigt. Wie es mit beiden weitergehen wird, lässt der Film offen. Aber vielleicht sind die Familienbande zwischen ihnen doch so stark geworden, dass sie einander in Zukunft Halt geben können.

Credits

2015 | Irland

YOU'RE UGLY TOO | R+B: Mark Noonan | K: Tom Comerford | D: Lauren Kinsella (Stacey), Aidan Gillen (Will), Erika Sainte (Emilie), George Pistereanu (Tibor)

Trailer