Virgin Mountain

95 Minuten | FSK 12

Kritik: Der isländische Regisseur Dagur Kári (NOI ALBINOI) erzählt mit lakonisch-trockenem Humor so sensibel, berührend, unaufdringlich und mit so viel Sympathie für seine Figuren, dass man gar nicht anders kann, als seinen scheuen, gutmütigen Titelhelden ins Herz zu schließen.

Inhalt: Der herzensgute Mittvierziger Fúsi ist zwar längst kein Kind mehr, aber deswegen trotzdem noch lange nicht wirklich erwachsen. Er lebt nach wie vor bei seiner Mutter, hatte noch nie eine Freundin und in seiner Freizeit widmet er sich am liebsten ferngesteuerten Autos oder stellt mit Spielzeugsoldaten Schlachten des 2. Weltkriegs nach. Sein trauriges Einzelgängerleben ist von ewiger Routine und den hämischen Kommentaren seiner Arbeitskollegen geprägt. Und nun wird es auf den Kopf gestellt. Die kleine Tochter eines Nachbarn sucht sich ausgerechnet Fúsi als Spielpartner aus, was der erst irritiert zur Kenntnis nimmt, dann aber doch Spaß daran findet. Noch wichtiger ist jedoch die Begegnung mit Sjöfn, die er ausgerechnet bei einem Tanzkurs kennen lernt, den er zum Geburtstag geschenkt bekommen hat. So ausgeglichen und mit sich im Reinen, wie sie zunächst wirkt, ist Sjöfn nicht. Doch das kann Fúsi nicht schrecken: Obwohl er mit ständig wechselnder Zuwendung und Zurückweisung zu kämpfen hat, hilft er Sjöfn, wo er kann und beginnt auch sonst, aus seiner Haut zu kommen – zumindest so weit ihm das eben möglich ist.

Credits

2015 | Island/Dänemark

FÚSI | R+B: Dagur Kári | K: Rasmus Videbaek | D: Gunnar Jónsson (Fúsi), Ilmur Kristjánsdóttir (Sjöfn), Sigurjón Kjartansson (Mordur), Margrét Helga Jóhannsdóttir (Fjóla), Franziska Una Dagsdóttir (Hera), Arnar Jónsson (Rolf), Thorir Saemundsson (Elvar)

Trailer