Manuscripts Don't Burn

124 Minuten | FSK nicht geprüft (ab 18 Jahren freigegeben)

Als Mohammad Rasoulofs (ein Freund und Weggefährte Jafar Panahis) Film vor zwei Jahren in Cannes den Preis der Internationalen Filmkritik erhielt, war dies nicht nur eine Anerkennung für den Mut des mit Berufsverbot belegten Regisseurs, sondern verdankte sich auch der unbestechlichen Präzision, mit der er den iranischen Staatsterror schildert. Ein Politthriller voller Suspense und von erstaunlich unverblümter, provokanter Offenheit! Der Preis hierfür: Der Abspann nennt keine Namen der Mitwirkenden, um sie vor Repressalien zu schützen!

Der Film lehnt sich an wahre Ereignisse an. Rasoulofs Drehbuch bezieht sich kaum verschlüsselt auf eine Kette von Morden an iranischen Dissidenten, die zwischen Ende der 1980er und 1990er Jahre stattfanden. Die beiden Agenten Khosrow und Morteza plagen nicht nur die Ausführung eines geheimen Auftrages, sondern auch Alltagssorgen. So benötigt Khosrow Geld für die dringende medizinische Behandlung seines Sohnes. Dies scheint ihn zur Übernahme einer monströsen Auf­gabe zu nötigen: der Entführung und Ermordung regimekritischer Künstler. Kasra ist ein Autor, der es trotz ständiger Überwachung schafft, ein Buch über seine Erfahrungen als verfolgter Intellektueller zu schreiben. Die (wahre) Geschichte vom misslungenen Attentat auf einen mit Schriftstellern vollbesetzten Bus ist dabei von zentraler Bedeutung. Als das Manuskript fertig ist und veröffentlicht werden soll, heftet sich der für den Anschlag zuständige Geheimdienstler Morteza, ein früherer Freund Kasras, an seine Fersen.

Credits

2013 | Iran

R+B: Mohammad Rasoulof

Trailer