München in Indien
MÜNCHEN IN INDIEN ist eine außergewöhnliche Dokumentation, in der sich atemberaubende historische 16mm-Filmaufnahmen aus den 1930er Jahren mit aktuellen Sequenzen verbinden – zu einem spannenden, anregenden filmischen Essay, einem bayerisch-indischen Roadmovie und einer unkonventionellen
deutschen Familiengeschichte.
In den Kunstgeschichtsbüchern sucht man Hannes Fritz-München vergeblich. Walter Steffen versucht auch gar nicht erst vorzugaukeln, dass sich dies durch seinen Film ändern wird. Zwar war Fritz-München, der eine sichere Stellung als Bankier aufgab, um sich beruflich der Malerei zu widmen, handwerklich durchaus versiert. Stilistisch ragte er kaum aus dem Heer der Kunstmaler heraus, das Anfang des 20. Jahrhunderts den von der Moderne verschreckten Teil des Publikums mit einer milden Form des Impressionismus umgarnte. Stattdessen verhalfen ihm Abenteuerlust und Geschäftstüchtigkeit zu einer erstaunlichen Karriere und einem für seine Zunft außerordentlich stattlichen Verdienst. Beinahe ebenso wichtig für seinen jetzigen Nachruhm ist Fritz-Münchens Liebe zum Amateurfilm. Auf seinen Reisen war die 16mm-Kamera immer dabei, was Steffen Gelegenheit gibt, diese Aufnahmen mit der heutigen Realität abzugleichen. Er begleitet Konstantin Fritz, den Enkel des Malers und die eigentliche Triebkraft des Films, durch Indien und inszeniert München in Indien als Spurensuche anhand von Tagebucheinträgen und historischem Bildmaterial.
Credits
2012 | Deutschland
R+B: Walter Steffen | K: Christoph Ißmayer | Historische Filmaufnahmen: Hannes Fritz-München
Trailer