Das Mädchen Hirut

99 Minuten | FSK 12

In DAS MÄDCHEN HIRUT rekonstruiert der äthiopische Filmemacher einen Fall, der vor zwanzig Jahren in seinem Heimatland für großes Aufsehen sorgte und zu einer Gesetzesänderung führte. Der mit Laien besetzte Film (herausragend: die beiden Hauptdarstellerinnen) zeigt nicht nur als klassischer Gerichtsfilm den juristischen Kampf um Gerechtigkeit, sondern gewährt auch Einblicke in die familiären und sozialen Hintergründe auf dem Lande.

Einer alten lokalen Tradition (s. Hintergrund) folgend wird die 14-jährige Hirut auf dem Heimweg von der Schule entführt und vergewaltigt. Doch Hirut kann entkommen und erschießt dabei in Panik ihren Peiniger. Ihr droht die Todesstrafe, auch wenn sie eindeutig in Notwehr gehandelt hat. Die resolute Anwältin und Frauenrechtlerin Meaza Ashenafi aus Addis Abeba übernimmt die Verteidigung Hiruts und setzt sich gegen alle Schikanen von Polizei und männlichen Regierungsvertretern zur Wehr.


Hintergrund: Im ländlichen Äthiopien war die Tradition der „Telefa“, die Verschleppung von Mädchen zum Zweck der Eheschließung, weit verbreitet, wobei die Mädchen keine Chance hatten, sich gegen die Zwangsehe zu wehren.

Credits

2014 | Äthiopien, USA

DIFRET | R+B: Zeresenay Berhane Mehari | K: Monika Lenczewska | D: Meron Getnet (Meaza Ashenafi), Tizita Hagere (Hirut Assefa), Haregewine Assefa (Membere Yohannes), Mekonen Laeake (Mr. Assefa Bekele)

Trailer