Who Am I - Kein System ist sicher

103 Minuten | FSK 12

Genre
Thriller

Schulunterricht
ab 8. Klasse

Altersempfehlung
ab 13 Jahre

Unterrichtsfächer
Deutsch, Politik, Sozialkunde, Ethik, Informatik, Philosophie, Psychologie

Themen
Identität, Außenseiter, Freundschaft, Manipulation, Cyber-Kriminalität, Internet, Hacker, Wirklichkeit und Fiktion, Popkultur


Inhalt
Benjamin ist ein introvertierter

junger Mann, der davon überzeugt ist, dass ihn in der realen Welt

niemand wahrnimmt. Also vertreibt sich das Computer-Genie die Zeit im

Internet und feiert kleine Erfolgserlebnisse als Hacker. Als Benjamin

den charismatischen Max trifft, der ebenfalls am Hacken interessiert

ist, eröffnet sich eine neue Welt für den Außenseiter. Gemeinsam mit dem

impulsiven Stephan und dem paranoiden Paul gründen die beiden das

Hacker-Kollektiv CLAY („Clowns Laughing @ You“) und machen fortan mit

harmlosen Cyber-Attacken auf einen rechten Parteitag oder einen

Pharmakonzern von sich reden. Um in die oberste Liga der Hacker-Szene

aufzusteigen, knackt die Gruppe schließlich die Server des BND – und

bringt sich damit in höchste Gefahr. Denn mit ihrer Aktion geraten die

Hacker ins Fahndungsraster von Europol und bringen die „Friends“ gegen

sich auf, eine mit der organisierten Kriminalität verwobene

Hacker-Truppe.

Umsetzung
Nach seinem viel beachteten Kinodebüt

mit dem Kriminalthriller „Das letzte Schweigen“ (D 2010) wendet sich der

Regisseur Baran bo Odar erneut einem Genrestoff zu. Sein modern

inszenierter und starbesetzter Cyber-Thriller „Who Am I“ adaptiert mit

seiner nicht linearen und doppelbödigen Erzählweise in gewisser Weise

die Link- und Verweisstruktur des Internets, das in der Handlung eine

zentrale Rolle spielt. In metaphorischen Visualisierungen des

Internetverkehrs erscheint der weltweite Datenverkehr als Netz der

unbegrenzten, hier meist zwielichtigen Möglichkeiten. Mit seiner

elektronischen Musik, den populären Hauptdarstellern und seiner

aktuellen Thematik transportiert der spannend und unterhaltsam erzählte

Thriller reichlich Zeitgeist.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Zunächst

bietet „Who Am I“ eine Diskussion über die Bedeutung des Internets an,

das heute in fast allen Lebensbereichen präsent ist. Wie verändert das

weltweite Netz das gesellschaftliche Zusammenleben und welche

Möglichkeiten eröffnet es dem Einzelnen, aber auch kriminellen

Organisationen oder Geheimdiensten? Der komplizierte Datenschutz im

Internet oder das Kollektiv „Anonymous“, auf dessen bekannte

Guy-Fawkes-Masken der Film anspielt, können anhand der Filmstory eine

Thematisierung erfahren. Zudem liefert die Entwicklung der von Tom

Schilling gespielten Hauptfigur Benjamin vom schüchternen Außenseiter

zum „Superhelden“ der Hacker-Szene reichlich Stoff für eine

Figurenanalyse. Der Vergleich mit thematisch ähnlichen Filmen wie „23 –

Nichts ist so wie es scheint“ (Hans-Christian Schmid, D 1998) kann

überdies die filmästhetischen und dramaturgischen Besonderheiten von

„Who Am I“ herausstellen, der mit schnellen Schnitten und einer

vorantreibenden Erzählweise arbeitet.

Credits

2014 | Deutschland

R: Baran bo Odar | B: Jantje Friese, Baran bo Odar | K: Nikolaus Summerer

| D: Tom Schilling (Benjamin), Elyas M’Barek (Max), Wotan Wilke Möhring (Stephan), Antoine Monot (Paul), Jr., Hannah Herzsprung (Marie)

Trailer