Cranko

Cranko ist nicht nur das filmische Porträt eines Ausnahmekünstlers, sondern auch eine gesellschaftliche Bestandsaufnahme des Ländles in den piefigen Sechzigerjahren. Sam Riley gelingt es auf berührende Weise, eine verstorbene Ikone glaubwürdig zum Leben zu erwecken und das unter dem strengen Blick derer, die John Cranko persönlich erlebt haben. Die zahlreichen Ballettszenen sind berauschend und mitreißend inszeniert. Joachim Lang beschränkt sich auf die Jahre 1961 bis 1973, dem frühen Tod des 1927 in Südafrika geborenen John Cranko.

Der Choreograph und Regisseur musste Anfang der 1960er Jahre seine britische Heimat wegen seiner Homosexualität verlassen und führte erst als Gast und später als künstlerischer Leiter das bis dato eher unbedeutende Stuttgarter Ballett zu Weltruhm.